Die wichtigsten Erkenntnisse aus der 19. Folge meines Podcasts „Relaunch Therapie“. Diesmal zu Gast: Doris Praher die PR-Pilotin aus Oberösterreich – www.doris-praher.com. Höre Dir die vollständige Folge an oder lies weiter für das Wichtigste zusammengefasst. 👇
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Drei Tage vor dem ersten Corona-Lockdown eine sichere Stelle beim Tourismus kündigen – Wahnsinn oder wahnsinnig richtig? Doris Praher aus Oberösterreich hat genau das getan. Heute ist sie „die PR-Pilotin“ und navigiert Unternehmer*innen durch den Sichtbarkeits-Dschungel.
Authentisches Marketing: Doris Praher über Sichtbarkeit & Medien
„Sei clever laut und habe Mut zur Stille.“
Was das konkret bedeutet und wie Du Deine authentische Stimme findest, verrät sie im Podcast-Interview „Relaunch Therapie“.
Von Santorini, über Oberösterreich Tourismus rein ins Unternehmertum – ein mutiger Relaunch
„Ich war die klassische Bauchladen-Queen“, lacht Doris rückblickend. Aber ihre Geschichte beginnt romantischer: Als junge Reiseleiterin auf Santorini lebte sie ihren Traum.
„Das macht man, wenn man jung ist, alle Freiheiten hat und ungebunden ist.“
Doch die Sehnsucht nach Familie und Freunden holte sie zurück nach Oberösterreich.
Zwölf Jahre beim Oberösterreich Tourismus folgten. Ein sicherer Job, aber irgendwann melden sich Körper und Seele.
Die entscheidende Frage stellte sie sich selbst: „Mache ich diesen Job noch bis zur Pension?“ Ihre Antwort kam nicht direkt, dafür aber umso deutlicher: Nein.
Der Sprung ins kalte Wasser (kurz vor Corona)
Drei Tage vor dem ersten Lockdown reichte Doris ihre Kündigung ein. Nicht wegen der Pandemie – der Zeitpunkt war Zufall. „Damals wusste keiner, wohin die Reise geht.“
Ihre größte Sorge: Wie reagiert die Familie, was sagen Mama und Papa? Die Reaktion ihrer Familie überraschte und beruhigte dann aber schnell.
„Beide, Mama und Papa, haben voll gestrahlt. Mein Papa hat sofort gesagt: ‚Ja, endlich!‘ Und Mama hat die Flasche Sekt geköpft“
Auch Freunde und Partner reagierten ähnlich: „Wir haben ja schon lange darauf gewartet, dass Du endlich Unternehmerin wirst.“ Manchmal sehen andere unsere Berufung eben früher als wir selbst.
Warum „PR-Pilotin“ statt „PR-Expertin“?
„PR-Expertin“ klingt furchtbar langweilig, fand Doris. Die Pilotin-Metapher entwickelte sich organisch – und passt perfekt zu ihrer Arbeitsweise.
„Ich gehe voran für meine Kundinnen. Ich guide Kundinnen auf ihrem Weg und bin hier eben die Pilotin.“
Der Clou: Schon als Kind wollte Doris eigentlich Pilotin werden. Nach dem Abitur liebäugelte sie länger mit dem Job als Flugbegleiterin. Heute verbindet sie beide Leidenschaften – und arbeitet regelmäßig von ihrer geliebten Insel Santorini aus. Das Beste aus beiden Welten also.
„Sei clever laut“ – Was authentisches Marketing wirklich bedeutet
Die Philosophie der PR-Pilotin klingt auf den ersten Blick ein wenig paradox: Laut sein und gleichzeitig Stille haben?
„Diese lauten, schreienden Messages sind überfordernd, es klingt alles auch irgendwie gleich“, erklärt Doris.
„Dieses ständige Lautsein-Müssen, dieses permanent 24/7 schreiend meine Botschaft nach draußen brüllen – das nervt mich.“
Die clevere Alternative
„Wenn Du eine wichtige Botschaft hast und die richtige Bühne für Dich gefunden hast, dann, brüll gerne drauf los. Aber Du darfst auch mal Mut haben für Stille.“
Stille bedeutet für Doris also: Innehalten, reflektieren, die richtige Bühne finden und erst dann nach außen gehen – laut und selbstbewusst.
Auf welcher Bühne Du laut sein möchtest und Dich wohlfühlst, danach sucht Doris gemeinsam mit Ihren Kund*innen.
Authentizität ohne Ausreden
Für Doris darf „Echt sein wollen“ kein Deckmantel für eben dieses anstrengende Brüllen sein. Authentizität ist kein Freifahrtschein für schlechtes Benehmen.
„Echt sein heißt für mich eben wirklich von innen nach außen überlegen: Wofür stehe ich? Was ist mir wichtig? Und dann erst das Ganze nach draußen zu transportieren.“
Das Ergebnis dieser Herangehensweise: Glaubwürdige Kommunikation, die langfristig funktioniert und die Zielgruppe abholt und überzeugt.
Die häufigsten PR-Fallen (und wie Du sie erkennst)
Als erfahrene PR-Häsin erkennt Doris die typischen PR-Fallen. Hier die 3 wichtigsten, damit Du sie in Zukunft vermeiden kannst.
Warnsignal 1:
Es fühlt sich anstrengend an
Wenn jeder Beitrag irrsinnig aufwendig ist, anstrengend, zeitaufwendig, weil Du nicht weißt, wie Du es angehen sollst – dann läuft definitiv was schief.
Warnsignal 2:
Viele Views, null Interaktion
Du kannst Dir Deine Insights anschauen und erkennst: Okay, meine Beiträge haben ganz viele Views und überhaupt null Interaktion – dann läuft definitiv was schief.
Warnsignal 3:
Du erkennst Dich nicht wieder
Das deutlichste Zeichen: Wenn andere erst sagen müssen „Jetzt bist Du endlich Du, so wie ich Dich persönlich kenne.“
Zum Start von Doris‘ Selbstständigkeit war Instagram Teil des Problems. Eine Mentorin brachte es dann auf den Punkt: „Man sieht es Dir an, dass es Dir keinen Spaß macht.“
Heute konzentriert sich Doris daher auf LinkedIn als Akquise-Tool
„Ein Beitrag war für mich in fünf Minuten gemacht und hatte eine super Resonanz.“
Das ist gelebte authentische PR mit Erfolgsfaktor.
Storytelling für Unternehmerinnen: Frag Dich nicht nach dem Warum
„Ich habe ja gar keine spannende Geschichte“ – diesen Satz hört Doris leider besonders oft von Frauen. Auch sie hat die Suche nach ihrem eigenen „Warum“ immer wieder ins stolpern gebracht.
Ihre Lösung für dieses Mindset ist heute verblüffend einfach: finde Deine Wendepunkte.
So funktioniert’s:
- Schreib Dir 5 Momente auf, die in Deinem Leben irgendeine Wende bewirkt haben.
- Schau dann was war der Auslöser?
- Und schon hast Du Deine Story.
Der entscheidende Punkt:
„Dann ergänzt Du das noch mit dem Kontext zu Deinem Business. Und das Ganze steht.“
Der Trick: Ungezwungene Gespräche
Diese Geschichten herauszuarbeiten, funktioniert meist in einem Dialog, in einem ungezwungenen Gespräch und nicht, wenn man krampfhaft danach sucht.
Zusätzlicher Tipp:
Frage drei bis fünf Personen aus Deinem Umfeld:
- Wie siehst Du mich?
- Was sind meine Stärken?
- Womit habe ich Dir geholfen?
Die Antworten liefern wertvolle Erkenntnisse auf der Suche nach Deiner Geschichte.
Das PR-Retreat 2026: Zurück zu den Wurzeln auf Santorini
Doris plant für 2026 ein ganz besonderes Projekt: ein PR-Retreat auf ihrer geliebten Insel Santorini – arbeiten wo ein Teil ihres Herzens schlägt.
„Sobald ich auf der Insel aus dem Flieger aussteige, spüre ich: Wow. Ich bin kreativer, energiegeladener. Ich fühle mich einfach besser.“
Das Retreat wird natürlich um Sichtbarkeit und authentisches Marketing gehen – aber in einer inspirierenden Umgebung, die Kreativität und Klarheit fördert.
„Es ist jetzt noch sehr, sehr grob im Entstehen“, verrät Doris, aber die Vorfreude ist schon jetzt deutlich spürbar. Perfekt für Unternehmerinnen, die ihre PR-Strategie dort entwickeln wollen, wo Doris selbst ihre Leidenschaft für Menschen und Kommunikation entdeckt hat.
Vom Bauchladen zur klaren Botschaft
Doris spricht aus leidvoller Erfahrung über die „Bauchladen-Mentalität“. In den ersten Jahren als Selbstständige hat sie oft gefühlt 70 Stunden die Woche gearbeitet – diese klassische Zeit-gegen-Geld-Falle.
Das Resultat? Große Erschöpfung, ohne die zu ihrem Aufwand passende Einnahmen.
Die radikale Lösung
Deshalb ist Doris‘ Strategie recht kompromisslos.
„Was ist Deine Kernbotschaft?
Alles, was Du tust und nicht in diese Botschaft einzahlt, wird gestrichen – rigoros.“
Und das funktioniert, denn sobald eine Kundin den Mut hat, Dinge wegzustreichen und sich wirklich auf ihre Botschaft zu konzentrieren, kommt sofort ein Kreislauf in Gang.
Mehr Resonanz, weil die Zielgruppe Dich viel klarer wahrnimmt.
Mehr Mut und ab in die Medien
Doris‘ bester Rat für echte Sichtbarkeit überrascht viele Unternehmerinnen.
„Gerade Unternehmerinnen haben oft dieses Gefühl: ‚Ich kann doch nicht einfach einen Journalisten oder eine Redaktion anschreiben.’“
Doris steht fest: „Warum denn nicht?“
Die einfache Logik
Wenn man es nicht tut, erscheint man nicht. Wenn man es tut, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man wird ignoriert oder man erscheinst.
„Wir haben also nichts zu verlieren, oder?“
Doris ermuntert uns, unsere Geschichte zu finden und sie den richtigen Journalisten zu erzählen. Sie ist sich sicher: Auch Du – und ich – werden gehört.
Lachen und Sonne im Herzen
Freude an dem, was sie macht, und mit den Menschen, mit denen sie arbeitet, das ist Doris sehr wichtig. Daher antwortet sie auf meine „Woran soll man sich in 20 Jahren erinnern, wenn man an Dich denkt?“-Frage auch schmunzelnd:
„Hoffentlich an mein Lachen, weil ich ein sehr lebensfreudiger Mensch bin und immer so die Sonne im Herzen und auch im Gesicht trage – so die griechische Sonne.“
Diese Lebensfreude spiegelt sich in ihrer Arbeit wider: Authentisches Marketing darf und sollte Spaß machen.
Doris‘ Geheimtipp: Sei mutig und geh auf die Medienbühne
Als ich Doris nach ihrem Geheimtipp frage, den sie normalerweise nur ihren besten Kund*innen verrät ist die Antwort eindeutig.
„Es bleibt dabei: Sei mutig, wenn Du eine neue Bühne bespielst. Du hast nichts zu verlieren, aber alles
zu gewinnen“
Ganz konkret lautet ihre Empfehlung: Es gibt viele Bühnen der Medien – Podcasts oder auch die klassischen Medien wie Magazine oder Fernsehen.
Fazit: Was wir von Doris lernen können
Doris Prahers Weg von der Santorini-Reiseleiterin zur gefragten PR-Pilotin ist mehr als eine inspirierende Geschichte – er ist eine Anleitung für authentisches Marketing.
Die wichtigsten Erkenntnisse für Dein Marketing:
1. Körpersignale ernst nehmen
Wenn sich Dein Marketing anstrengend anfühlt, stimmt etwas nicht.
2. Weniger ist mehr
Vom „Bauchladen“ zur klaren Botschaft – diese radikale Fokussierung funktioniert.
3. Die richtige Bühne finden
Statt überall präsent zu sein, konzentriere Dich auf die Plattformen, die zu Dir passen.
4. Mut wird belohnt
„Wenn Du es nicht tust, erscheinst Du nicht“ – dieser Satz sollte über jedem Schreibtisch hängen. Besonders der Geheimtipp, Journalisten direkt anzuschreiben, kann Deine Sichtbarkeit revolutionieren.
5. Authentizität braucht Klarheit
Beantworte für Dich: Wofür stehe ich? Diese Selbstreflexion ist der Ausgangspunkt für jede erfolgreiche Marketingstrategie.
Die Playlist zum Podcast
Am Ende jeder Podcastfolge bitte ich meine Gäste, ihren Lieblingssong für unsere „Relaunch Therapie“-Playlist auf Spotify zu wählen. Doris steuert heute gleich zwei bei.
Ihr persönlicher Lieblingssong: „Soits lebn“ von Seiler und Speer
„Das war für mich der Song, der gerade rauskam, als ich mich nach einer langen Partnerschaft getrennt habe“, erzählt Doris.
Der zweite Song ist von STS und heißt „Irgendwann bleib i dann dort“. Das verbindet Doris natürlich mit Griechenland und ihrer zweiten Heimat Santorini.
Dein nächster Schritt:
Frage Dich heute ehrlich: Erkennst Du Dich in Deinem aktuellen Marketing wieder? Wenn nicht, ist es Zeit für einen kleinen (oder großen) Relaunch – genau wie bei Doris.
Manchmal ist der mutigste Schritt der richtige. Auch wenn er sich zunächst wie ein Sprung ins kalte Wasser anfühlt.
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Dieser Artikel basiert auf der 19. Folge meines Podcasts „Relaunch Therapie“.
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