Die wichtigsten Erkenntnisse aus der 14. Folge meines Podcasts „Relaunch Therapie“. Höre Dir die vollständige Folge an oder lies weiter für die Kernpunkte. 👇
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Die Marke „Made in Germany“ auf dem Prüfstand
Wir alle kennen Made in Germany – das Label, das weltweit für Qualität, Präzision und Stabilität steht.
Aber mal ehrlich: Fühlt es sich nicht auch ein bisschen an wie ein älterer Herr im Anzug? Seriös, solide, aber so sexy wie ein Ölfilter.
Stabil – ja. Spannend? Eher nicht.
In dieser Folge von Relaunch Therapie – meinem Podcast rund um Branding, Markenrelaunch und Design – stelle ich mir die Frage: Braucht die Marke „Made in Germany“ einen Relaunch?
Ich nehme Dich mit in mein Designerinnen-Denken und zeige Dir, wie ich das größte deutsche Markensiegel neu gedacht habe – anhand von Butter & Brot.
Klingt ungewöhnlich? Genau darum geht es: Marken sichtbar und merk-würdig machen.
Von Butter, Brot und deutscher Qualität
Deutschland hat über 3.000 Brotsorten (Quelle: Deutsches Brotinstitut), wir lieben Butter und wir können Lebensmittel. Aber im Supermarktregal würde „Made in Germany“ neben einer stylischen, skandinavischen Buttermarke kaum auffallen. Ohne Fahne, Adler oder Schwarz-Rot-Gold? Fast unsichtbar.
Darum habe ich gesagt: Ich mache meinen Job draus.
Wie würde ich „Made in Germany“ relaunchen?
Mein Design-Ansatz:
„Das isst – deutsche Qualität“
Als Designerin suche ich immer nach dem, was einzigartig ist. Bei Deutschland fiel mir schnell etwas ein: unsere Sonderzeichen – Ä, Ö, Ü. Kaum ein anderes Land hat sie. Dazu meine Liebe zu Wortspielen: „Das isst“ – mit doppelten S.
Die Punkte über dem Ä färbe ich in Rot und Gold. Kein Fahnen-Gewitter, sondern subtil – fast wie Konfetti. Und zack: ein Design, das sofort deutsch wirkt, ohne dass man es erklären muss.
Und das Beste:
Dieses System ist endlos erweiterbar.
„Das entwickelt – deutsche Qualität“ für Software.
„Das funktioniert – deutsche Qualität“ für Maschinen.
Ein Markensystem für ein Gütesiegel eines Landes.
Was andere Länder besser machen
Australien: Brand Australia
Ich bin riesiger Australien-Fan, vielleicht etwas parteiisch, aber… Aber mal ehrlich: Die Marke ist unglaublich stark.
Die Marke Australia verkauft nicht nur Rohstoffe. Sie verkauft ein Lebensgefühl: Weite, Freiheit, Abenteuer. „Brand Australia“ zeigt überall das Gleiche:
- Warme Farben
- offene Landschaften, echte Menschen.
Das zieht sich von Tourismus bis zu Produkten durch.
Türkei: „Türkiye – Discover the Potential“
Die Türkei hat 2020 ihr Herkunftslabel neu aufgesetzt. Statt einfach eine Fahne zu zeigen, haben sie Muster aus ihrer Kultur genommen – Kilim, Fliesen, Kalligrafie – und daraus ein flexibles, modernes Designsystem gebaut. Es taucht auf Messen, Produkten, Exportpapieren auf.
Und das Ergebnis wirkt: modern, stolz, einzigartig.
Und was tut Deutschland für sein Markenimage?
Wir verlassen uns auf „Qualität Made in Germany“ und hoffen, dass alle Bescheid wissen. Das wir ewig ungeschlagen in der Qualität bleiben. Das ist bequem – aber nicht besonders clever.
Denn egal wie modern oder innovativ unsere Ideen sein mögen. Das Label, das sie ziert ist so angestaubt, das es einfach abfärben.
Was wir daraus lernen können
Ein Relaunch muss nicht teuer oder kompliziert sein.
Er muss aber ehrlich, selbstkritisch und mutig sein. Mein Ansatz „Das isst – deutsche Qualität“ zeigt, dass ein kleiner Twist große Wirkung haben kann. Ein Wortspiel, ein Symbol, ein visuelles Detail – und schon entsteht eine Identität, die merk-würdig ist.
Was bedeutet das für Deine Marke?
Manchmal braucht eine Marke keinen kompletten Umbau.
Bei Deiner Marke könnte es etwas sein wie:
- Ein Wort, das nur Du verwenden kannst
- Eine Farbe, die sofort an Dich erinnert
- Ein Symbol, das Deine Geschichte erzählt (bei mir ist es das Konfetti)
Die beste Markenstrategie für Made in Germany wäre meiner Meinung nach:
Die beste Markenstrategie für „Made in Germany“ wäre meiner Meinung nach: Sich auf das konzentrieren, was wirklich einzigartig deutsch ist.
Und genau das gilt auch für Dein Business.
Mein Fazit
„Made in Germany“ muss sich weiterentwickeln. Der beste Relaunch holt das Beste hervor, was schon da ist – und gibt ihm einen kleinen Twist.
Die nächste Podcast-Folge
In der nächsten Folge heißt es: Das große Sommer-Marken-Chaos! Darum wollen alle nach dem Urlaub ihre Branding ändern.
Mehr Podcast-Folgen zum Thema Branding
Folge 02: DIY-Logos mit Canva – Wann funktioniert’s, wann nicht?
Folge 05: Die 3 besten Marken-Relaunches der Welt – und was Du daraus lernen kannst
Hör Dir die ganze Podcast-Folge an
Wenn Dir das Thema gefallen hat, hör unbedingt in die Podcast-Folge „Braucht Made in Germany einen Relaunch?“ rein. Dort gehe ich noch tiefer in meinen kreativen Prozess und gebe Dir weitere Einblicke in internationale Branding-Beispiele.
Dieser Artikel basiert auf der 14. Folge meines Podcasts „Relaunch Therapie“.
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