Die wichtigsten Erkenntnisse aus der 16. Folge meines Podcasts „Relaunch Therapie“. Diesmal zu Gast: SEO-Expertin Lisa Augustin von einfach-mal-seo.de Höre Dir die vollständige Folge an oder lies weiter für das wichtigste zusammengefasst. 👇
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Die erste erste Gästin im Podcast Relaunch Therapie: Lisa Augustin von „Einfach mal SEO“ über WordPress-Updates, die nachts wach halten, chaotische Kunden und warum sie mit 60.000 LinkedIn-Views beweist, dass Menschen von Menschen kaufen.
Lisa Augustin macht morgens als erstes den Flugmodus aus und schaut in die Google Search Console. „Da gucke ich, wie sich die verschiedenen Projekte entwickelt haben.“ Klingt ein wenig nerdig? Ist es auch. Und genau das macht sie so authentisch.
Die Informatikerin und SEO-Expertin hilft Unternehmern dabei, bei Google gefunden zu werden – „richtig gut“, wie sie betont. Zwischen Mountainbike-Touren (sie bereitet sich gerade auf einen Radmarathon vor) und ihrer Pikachu-Leidenschaft erklärt sie komplexe SEO-Themen so, dass sie jeder versteht.
Kennengelernt habe ich Lisa bei einem Digital Bash Webinar zum Thema SEO.
Sie ist super witzig und selbstbewusst und hat die Dinge auf den Punkt gebracht, sodass man auch als Nicht-Techie alles verstehen konnte.
Deshalb habe ich mir ein Herz gefasst, sie angeschrieben und für die Relaunch Therapie eingeladen. Und ja – sie hatte Lust!
Morgens um 6 Uhr: WordPress-Updates und Herzrhythmusstörungen
Wie startet eine SEO-Expertin Ihren Tag? Natürlich indem Sie direkt einen Blick in ihre Google Search Console wirft und alle laufenden Projekte überprüft. Und E-Mail checken passiert schon mal direkt im Bett.
Wenn wieder eine E-Mail kommt, dass ein WordPress-Update rausgekommt ist… Das ist jedes Mal ein heikler Tag.
Als jemand, die viele Websites betreut, kennt sie das Szenario: Alles läuft, alle schlafen, und dann macht WordPress… nun ja, WordPress-Dinge „Wenn so diese E-Mail morgens reinflattert – meistens über Nacht – dann bin ich schon immer etwas unruhig und muss schauen, ob alles läuft.“
Das schlimmste Website-Projekt: Ein Learning über Bauchgefühl
Auf meine Frage nach dem schlimmsten Website-Projekt wird Lisa nachdenklich: „Das war eine sehr chaotische Kundin. Das war relativ am Anfang.“ Sie war bereits vorgewarnt, dass die Kundin ein bisschen chaotisch ist, aber das Ausmaß hatte Lisa doch ein wenig unterschätzt.
Trotz Bauchschmerzen machte Lisa weiter – und investierte viel Herzblut: „Ich hatte eine Designerin an Bord. Die Seite war dann richtig, richtig schön. Ich habe sehr, sehr viel Liebe ins Detail reingesteckt.“
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Die Blogbeiträge, die von Lisa online gestellt hatte, sind super aufgerufen worden, haben auch Kommentare gekriegt, hatten super Rankings. Alles so wie man es sich von einem guten Projekt eigentlich wünscht.
Doch dann kam der Wendepunkt:
3 Wochen nach dem Launch hat die Kundin Lisa verkündet, dass sie sich ein neues Logo machen lassen hat. Und neue Farben. Von der harmonischen Farbpalette ging es plötzlich zu Pink, Lila – total sanfte, beißende Farben.
Nichts hat mehr zueinander gepasst. Das war schon frustierend.
Die Kundin wollte die Website-Farben anpassen lassen. „Mein Angebot, ich glaub 2, bis 3 Stunden Aufwand wären es gewesen, waren ihr dann doch zu teuer“ Stattdessen entschied sie sich für Facebook-Werbung und Mini-Produkte. „Sie hat es einfach nie weitergemacht. Das Projekt ist einfach vor sich hin gestorben.“
Das größte Problem ist oft die Ungeduld: „Sie dachte, da macht man die neue Website und dann kriegt man sofort ganz viele Anfragen.“ So läuft es leider nicht. Eine Website braucht Zeit bis die ersten Nachfragen und Auftrag eintreffen.
Lisas-Learning: Heute würde sie.. absagen
Auf meine Frage, wie sie reagieren würde, wenn diese Kundin sie heute anrufen würde, ist Lisa ganz klar und lacht: „Absagen.“
Lisa und ich sind uns da einige: Dieser Anfänger-Fehler passiert wahrscheinlich uns allen einmal. Man hört nicht auf sein Bauchgefühl und schon steckt man mitten in einem Projekt das einfach nicht rund läuft und viel Zeit und Energie kostet.
„Ich versuche mehr, auf mein Bauchgefühl zu hören, aber es klappt nicht immer.“
Manchmal ändert sich auch die Situation. Nämlich dann wenn ein vermeintlicher Traumkund*innen seinen Ansprechpart*in wechselt oder ein neuer hinzukommt: – …und plötzlich ist es kein Traumkunde mehr.
Warum Kunden ihre Website anders sehen als User
Ich wollte von Lisa wissen, was Kunden oft unterschätzen, wenn sie mit einem Website-Projekt starten. Ihre Antwort überraschte mich: Oft komme es vor, dass der Kunde die Website zur Abnahme einmal komplett durchklickt und dann heißt es: redundant, redundant, redundant. Das haben wir doch schon auf der anderen Seite!
Für den Kontext
Lisa platziert z.B. unter jede Leistungsseite ein Kontaktformular, FAQs und gewisse wiederkehrende Elemente. Der Grund ist so einfach wie clever: „Dass man einfach die Chance hat, von der Leistungsseite direkt Kontakt aufzunehmen.“
Wie reagiert Lisa also auf solche Korrekturwünsche?
Das ist ein Problem des Kunden selbst. Weil er die Website wirklich sehr genau anschaut (Muss er ja auch zur Freigabe). Das wird ein Nutzer aber wohl niemals so tun.
User kommen meist direkt von Google auf eine Leistungsseite, finden dort alle Informationen und können direkt anfragen. Vielleicht wird noch eine zweite oder dritte Seite besucht. Lisa ist überzeugt, dass ein Nutzer das nie als überflüssig erachtet oder gar Wiederholungen als solche wahrnimmt.
Was hält Lisa nachts wach
Meine nächste Frage ging ans Eingemachte: Was hält Lisa nachts wach? Die Antwort war ganz ehrlich, und sympathisch
Natürlich, wenn es Konflikte mit dem Kunden gibt.
Mein Unternehmen ist ja mein Baby. Ich stecke da sehr viel Liebe, sehr viel Zeit rein.
Auch die To-Do-Liste kann zum Kopfkino führen werden, wenn sie mal wieder größer ist, als sie eigentlich sein sollte.
Bei Konflikten ist Lisa einfach nicht jemand, der sagt: „Ist mir egal, was der andere denkt. Es geht mir schon auch nahe.“ Manchmal sind es aber glücklicherweise nur Missverständnisse über technische Themen. Es sei denn jemand ist zu ungeduldig oder ein bisschen konfus. 😀
Lisa, woran misst Du eigentlich den Erfolg eines Relaunch-Webprojekts?
Meine Frage nach erfolgreichen Projekten bringt Lisa zum Schwärmen: Wenn genügend Kontaktformulare eingehen beim Kunden eingehen genügend Bewerbungen eingehen und die Rankings gut.
Sie beobachtet ihre Projekte wie ein Gärtner seine Pflanzen, nachdem eine Website online geht, dann schaut Sie auch in den Tagen und Wochen danach immer wieder in die Google Search Console und prüft, was sich verändert hat und ob sich alles wie geplant entwickelt.
Ich finde es super spannend, einfach zu sehen, ob das funktioniert, was ich mir da ausgedacht habe.
Und ja – Lisa gibt zu, dass sie manchmal noch eine Schraube nachzieht, obwohl das Projekt offiziell abgeschlossen ist. Ihren Perfektionismus hat sie in der Zeitkalkulation nicht immer ganz richtig einberechnet. Man könnte auch sagen, dass Lisa gern 110% gibt.
Kundenservice-Deluxe? Was geht – was eher nicht
Kleine Nachbesserungen gehen klar, aber wenn es dann irgendwann unverschämt wird und man jeden Tag irgendwelche langen E-Mails beantworten muss, dann sage ich auch mal: Ich schreibe jetzt die Stunden auf oder hol dir eine Beratungsstunde.
Was Unternehmen bei Website-Trends überschätzen
Ich wollte wissen, was Lisa bei aktuellen Website-Trends nervt oder was sie für überschätzt hält. Als Informatikerin hat sie klare Meinungen zum Headless CMS:
Ich bin tatsächlich eine Softwareentwicklerin. Ich weiß, wie sauberer Code aussieht. Aber ich weiß auch, man muss nicht alles nochmal von vorne aufrollen.
Ihre Einschätzung ist pragmatisch: für kleinere Projekte macht es absolut gar keinen Sinn, dort das Budget reinzugeben.
Stattdessen setzt Lisa mit ihrem Team auf bewährte Lösungen: WordPress.
Lisa nutzt keine Page-Builder, ihre Websites sind technisch sauber umgesetzt, die Überschriftenstruktur stimmt immer und es gibt keinen doppelten Content.
Das Wichtigste bei einfach-mal-seo.de:
Meine Kunden können dann weiter bedienen – mal eine neue Veranstaltung einstellen oder eine Stellenbeschreibung.
ChatGPT als Trainingsbuddy: „Manchmal vergisst er Dinge“
Lisa hat keine Angst vor der KI und sie kann es auch ganz einfach begründen: „Niemand will ein Web voller KI-Texte und KI-Bilder sehen. Da fehlt es an Persönlichkeit und Expertise.“
Trotzdem nutzt sie ChatGPT täglich, für alles Mögliche:
- Zusammenfassungen
- umschreiben lassen.
- Bilder optimieren
- Alt-Texte für Bilder schreiben
- Radmarathon-Trainingsplan
Ja, richtig gelesen, ChatGPT ist trainiert Lisa für Ihren Radmarathon.
Das Geheimnis bei diesem Trainingsbuddy: er analysiert blitzschnell das letzte Training und gibt Tipps für das nächste Mal. Und schlägt ein Rezept für das Abendessen vor, nachdem er sich das aktuelle Kühlschrankbild analysiert hat.
Lisas KI-Tipp für Skeptiker: Heute würde sie.. absagen
Wenn Du jemanden zum reden und austauschen brauchst ist ChatGPT perfekt.
Authentizität gewinnt trotzdem. Lisa ist sich sicher, dass es immer wichtiger wird, dass die Inhalte (Texte, Bilder etc.) authentisch sind – nicht 0815 mal eben mit der KI generiert.
Was Kunden immer wieder unterschätzen: Fotos
Meine Frage nach typischen Stolpersteinen durfte in unserem Gespräch natürlich nicht fehlen. Erst musste Lisa kurz nachdenken, aber dann ist Lisa sich ganz sicher: „Eine Sache, die immer wieder unterschätzt wird, sind tatsächlich Fotos.“
Aus diesem Grund nimmt Lisa das mit ihrem Team am liebsten direkt mit in die Hand. Plant das Shooting mit einem passenden Fotografen und stellt so sicher, dass das Ergebnis auch so richtig gut wird. Aber wenn der Kunde sich noch selbst auf die Suche nach Fotos machen muss, dann wird’s häufig schwierig und dauert gefühlt ewig, bis alles zusammen ist.
Ich als Designerin hätte auf Texte getippt, aber Lisa überrascht mich
Nee, ich lass mir keine Texte liefern. Im Idealfall bin ich beim Fotoshooting vor Ort und dann kann ich auch nochmal ein paar Themen abklopfen, mir Notizen machen. Wenn ich beim Fotoshooting vor Ort war, dann habe ich eigentlich die Fähigkeit, alle Texte auf der Website zu schreiben – ohne weiteren Input von Kundenseite.
Ein Tag im Unternehmen ist ideal. Die Leute ein bisschen kennenzulernen, das hilft unglaublich.
Eine typische Situation für Lisa an solch einem Tag: „Ja, okay, das will euer Kunde immer wirklich wissen? Na, das nervt total am Telefon? Dann kommt das direkt mit auf die Website.“
Ein Fehler, der zum Erfolg wurde
Natürlich interessiert mich, wie sich Lisa über die Jahre entwickelt hat und was sie als Learning mitgeben kann – aus eigener Erfahrung sozusagen.
Für Lisa war im nachhinein einer der größten Fehler sich erst spät mit dem Branding* Ihres Unternehmens auseinander gesetzt zu haben: „Ich habe mich einfach nur ‚Einfach mal SEO‘ genannt, ohne großartig zu erklären.“
Ich hatte lange kein eigenes Branding und so einige tolle Projekte verpasst. Denn viele wussten einfach nicht, was ich genau anbiete. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich viel früher in Branding investiert.
Heute hat Lisa sogar ein witziges Maskottchen, den lieben Lappy und ein beklebtes Auto und einen Auftritt den sie mit ihrer LinkedIn Community teilt. Ergebnis? Ihr erfolgreichster LinkedIn-Post mit über 60.000 Aufrufen. (Direkt zum LinkedIn-Beitrag)
* Leider ist das Branding von Lisa nicht von Frau Dörr MEDIENDESIGN. Aber ich bin sehr glücklich, das sie nun erfolgreich wahrgenommen wird. Tolle Arbeit, liebe Designer-Kollegin.
Der Beweis, dass Branding funktioniert: „Sogar der Kneipenwirt meines Vertrauens kam zu mir und schaute mein Auto an: ‚Hätte ich früher gewusst, dass SEO schlüsselfertige Websites heißt!’“
Lisas Geheimtipp: Eine Seite, ein Ziel
Zum Abschluss wollte ich von Lisa ihren besten Tipp wissen, den den sie normalerweise nur ihren besten Kunden gibt. Ihre Antwort war kurz, knackig und ganz im Lisa Stil:
Eine Seite, ein Ziel.
- Konkret gilt dies bei Leistungsseiten: Gerne auch eine Übersichtsseite, aber 3 Themen = 3 Seiten.
- Simple Regel, maximale Wirkung:
Klare Struktur für Google, bessere User Experience, höhere Conversions.
Abschlussfrage: In 20 Jahren sollen sich alle erinnern an…
Meinen schwäbischen Humor. Und: Menschen kaufen von Menschen.
Und genau so habe ich Lisa Augustin kennengelernt: Informatikerin mit Herz, SEO-Expertin mit Humor, Unternehmerin mit Bauchgefühl. Und jemand, die komplexe Dinge einfach erklärt – ohne dabei an Tiefe zu verlieren.
Was wir von Lisa lernen können
- Hör auf dein Bauchgefühl – auch in der Anfangszeit
- Eine Seite, ein Ziel – weniger ist wirklich mehr
- Fotos sind wichtiger als Texte – plane das Shooting mit
- Klare Kommunikation zahlt sich aus (sogar auf dem Auto)
- Perfektionismus kostet – kalkuliere ihn richtig ein
Du willst wissen, wie Lisa deine Website zu einem Ranking-Champion macht?
Schau vorbei auf einfach-mal-seo.de – oder halt Ausschau nach ihrem Auto auf der Straße!
Die komplette Folge (inklusive schwäbischem Humor und meinen verdutzten Gesichtsausdrücken) kannst Du Dir in Folge 16 der Relaunch Therapie anhören, außerdem weitere Experten-Interviews und Relaunch-Geschichten.
Die nächste Podcast-Folge
In der nächsten Folge gebe ich Dir 5 crazy einfach Tipps für eine konsistente Marke. Wie immer sehr praktisch und für Unternehmen und Selbstständige, die Lust auf konfetti für Ihr Branding wollen.
Mehr Podcast-Folgen zum Thema Branding
Folge 20: Briefing-Desaster vermeiden: So wird Dein Designprojekt erfolgreich
Folge 15: Braucht die Marke Made in Germany einen Relaunch
Dieser Artikel basiert auf der 16. Folge meines Podcasts „Relaunch Therapie“.
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